SINUS-Skala zur Lernmotivation
Lernmotivation (amotiviert/external, introjiziert, identifiziert, intrinsisch/interessiert)
SchülerInnen (Selbsteinschätzung), Sek. I und Sek. II
18 Items/ca. 10 Min.
Die Instrumente sind auf der Seite http://www.sinus-transfer.de/materialien/evaluation/schuelerfrage_bogen.html frei zugänglich und dürfen entsprechend den Nutzungsbedingungen kostenlos genutzt werden.
Seidel, Prenzel, Duit & Lehrke (2003)
Details
Beim SINUS-Fragebogen handelt es sich um ein standardisiertes Instrument, welches im Rahmen der Evaluation des SINUS-Transfer-Programms entwickelt wurde. Es umfasst zwei Teile: (1) Wahrnehmung der Unterrichtsbedingungen (Fragebogenseiten 1-2) und (2) Qualität der Lernmotivation (Fragebogenseite 3).
Während der erste Teil die Einschätzung der SchülerInnen zu den Lehr- und Lernbedingungen in einer Unterrichtsstunde erfasst, bezieht sich der zweite Teil darauf, mit welcher Motivation SchülerInnen im Unterricht lernen. Dabei werden die amotivierte/externale Lernmotivation, die introjizierte Lernmotivation, die identifizierte Lernmotivation und die intrinsisch/interessierte Lernmotivation als Arten von Lernmotivation, orientiert an der Selbstbestimmungstheorie der Motivation nach Deci & Ryan (2000), unterschieden. Dabei ist zu beachten, dass sich die Lernmotivation einer Person in einer aktuellen Situation entwickelt und kein stabiles Persönlichkeitsmerkmal darstellt. Ob und wie Lernmotivation entsteht, kann demnach durch die Gestaltung der Lehr- und Lernbedingungen im Unterricht positiv, aber auch negativ beeinflusst werden.
Fragebogenteil 2 | Subskalen (Bereiche) |
Beispielitems SINUS Antwortformat: 1: trifft zu bis 4: trifft nicht zu |
Lernmotivation | amotiviert/external | … hatte ich keine Lust, mich am Unterricht zu beteiligen. |
introjiziert | … habe ich mich angestrengt, weil ich gerne alles richtig machen will. | |
identifiziert | … habe ich mitgearbeitet, damit ich mich später in diesem Fach auskenne. | |
intrinsisch/interessiert | … bekam ich Lust, mich weiter damit zu beschäftigen. |
Literatur
- Müller, F. H., Andreitz, I. & Hanfstingl, B. (2008). Die Bedeutung der Selbstbestimmung von Lehrpersonen für Unterricht und Lernen – Empirische Befunde aus dem Interventionsprojekt IMST. Wissenschaftliche Beiträge aus dem Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung, Nr. 3. Klagenfurt: Alpen-Adria-Universität.
- Ryan, R. M. & Deci, E. L. (2000). Self-Determination Theory and the Facilitation of Intrinsic Motivation, Social Development, and Well-Being. American Psychologist, 55, 68–78.
- Seidel, T., Prenzel, M., Duit, R. & Lehrke, M. (Hrsg.) (2003). Technischer Bericht zur Videostudie „Lehr-Lern-Prozesse im Physikunterricht“. Kiel: IPN.
-
Seidel, T., Rimmele, R, Prenzel, M.: Gelegenheitsstrukturen beim Klassengespräch und ihre Bedeutung für die Lernmotivation. Videoanalysen in Kombination mit Schülerselbsteinschätzungen – In: Unterrichtswissenschaft 31 (2003) 2, S. 142-165 – URN: urn:nbn:de:0111-opus-67762