Bildungsstandards sind Lernziele, die von der Kultusministerkonferenz (KMK) für alle Länder bundesweit vorgegeben werden. Dabei geht es nicht direkt um die gelernten Inhalte, sondern vielmehr um die Kompetenzen, über die Schüler und Schülerinnen in der jeweiligen Jahrgangsstufe verfügen sollten). Diese Lernziele sind abschlussbezogen, das bedeutet, sie geben vor, was ein Schüler oder eine Schülerin für den nächsten zu erreichenden Abschluss können soll. Solche Standards gibt es für die Grundschule (4. Klasse), die Sekundarstufe I, den ersten Schulabschluss, den mittleren Schulabschluss und schließlich für das Abitur.

Die Bildungsstandards geben auch an, was Schülerinnen und Schüler in bestimmten Fächern können sollen (fächerbezogene Bildungsstandards). In sogenannten Kompetenzstufenmodellen werden die gestellten Anforderungen konkretisiert. In den Modellen ist für jede Kompetenzstufe beschrieben, was Schülerinnen und Schüler auf dem jeweiligen Kompetenzniveau können sollen.

Die erste PISA-Studie (2000) hat gezeigt, dass im deutschen Bildungssystem noch Entwicklungsbedarf besteht. Danach entschied man sich in Deutschland dazu, neue Testverfahren für die Schülerleistungen anzuwenden. Anstatt nur zu schauen, was die Lehrpläne vorgeben (Input-Steuerung), entschied man sich dafür, zu kontrollieren, was bei den Schülerinnen und Schülern für Lernerfolge herauskommen (Output-Steuerung). Dazu wurden gewisse Standards festgelegt, deren Umsetzung regelmäßig überprüft werden sollen. Letzteres geschieht inzwischen durch den vom IQB durchgeführten Bildungstrend (früher: Ländervergleichsstudie). Ziel der Bildungsstandards ist die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des deutschen Bildungssystems. Außerdem sollen Schülerinnen und Schüler durch die gemeinsamen Standards in ganz Deutschland vergleichbare Bildungschancen haben.

Für das Abitur wurden beispielsweise 2012 gemeinsame Bildungsstandards für die Hauptfächer (Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch) eingeführt. Seit 2020 gibt es auch Beschlüsse für die naturwissenschaftlichen Fächer (Biologie, Chemie und Physik). Dadurch soll sichergestellt werden, dass es in den zentralen Fächern einheitliche Leistungsanforderungen gibt, die für mehr Vergleichbarkeit zwischen den Bundesländern sorgen und langfristig ein gemeinsames Leistungsniveau sichern.

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